BNE- Bildung für nachhaltige Entwicklung

Wenn man sich den Begriff BNE anschaut, erscheint dieser doch zunächst sehr groß und global. Es umfasst so viel mehr als man denkt und um genau zu wissen, was dies für unsere Arbeit im Kindergarten bedeutet, muss man ihn erst einmal verstehen. 

 

Zieldimensionen

Bildung für nachhaltige Entwicklung befähigt dazu, in einer sich verändernden Welt für eine gute Zukunft für alle zu handeln. Um dies zu erreichen sind viele kleine und große Schritte notwendig, die am Besten schon die Kleinsten mitgehen können. Denn wer von Beginn an lernt, bewusst und nachhaltig zu denken und handeln, kann die Welt von morgen schon heute aktiv mitgestalten. 

Ob beim nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen, der Inklusion und Wertschätzung gegenüber allen Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Aussehen oder Beeinträchtigung sowie dem Recht auf Bildung für alle Kinder der Welt - hochgesteckte Ziele können nur dann gelingen, wenn es einen Fahrplan gibt, der an den Ressourcen derjenigen gebunden ist, die diese erreichen möchten. 

Für unsere Arbeit orientieren wir uns gern an den Zieldimensionen zusammengefasst vom Haus der kleinen Forscher, welche genau hinterfragen, wie Intention und Ideen zu einem Handlungskonzept werden und welche Voraussetzungen bei Kindern nötig sind, um die Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht nur zu verstehen. Denn am Wichtigsten ist es besonders für die Kleinsten unserer Gesellschaft, dass ihr Aktionismus Folgen hat, sie müssen begreifen dass sie aktive Mitgestalter sind, deren Handlung unmittelbare Konsequenzen hat.

Daher ist es wichtig, gemeinsam festgelegte Ziele oder Vorhaben zeitnah umzusetzen, so dass ihr Wissen, ihre Haltung oder die Auseinandersetzung mit Themen spürbar eine Reaktion mit sich bringt. 

Werte und moralische Optionen 
Können die Kinder Werte und Haltungen entwickeln und überprüfen?

Verstehen und Erkennen
Können sie Konzepte verstehen und Wissen aufbauen?

Reflektieren und Bewerten
Können Kinder Probleme erkennen, Perspektiven verstehen und Auseinandersetzungen führen?

Handeln
Können Kinder sich an Entscheidungen beteiligen, Lösungen aushandeln und etwas im eigenen Alltag verändern? 

Motivation
Können sie Interessen entwickeln uns Selbstwirksamkeit erfahren? 

 

Das Thema BNE zieht sich durch fast alle, "erziehungstypischen" Kompetenzen und wird im Fröbel Kindergarten Fledermäuse von allen Mitarbeiter*innen gelebt. Für jeden Bildungsbereich gibt es inhaltliche Ziele, die auf eine nachhaltige Entwicklung aus sind. 

Fotoquelle: Haus der kleinen Forscher

Schwerpunktbereiche

Nachhaltigkeit

2018 haben wir an dem Projekt „Nachhaltige KiTa – Mit Kindern aktiv für die Welt“ des Wissenschaftsladens (WILA) Bonn e.V. teilgenommen. In diesem dreijährigen Projekt werden Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) engagieren.

Um das Verständnis für Nachhaltigkeit und ein erstes Bewusstsein für die unmittelbare Umwelt des Kindes zu vermitteln, setzen wir Impulse, umsichtig und vorausschauend mit Ressourcen umzugehen. Das kann schon bei den jüngeren Kindern mit Mülltrennung oder Ausflügen in die Natur umgesetzt werden. Die Kinder lernen von und mit den Erwachsenen als Vorbilder, Nachhaltigkeit zu leben.

Einige Dinge sind im Alltag so integriert, dass sie nicht als aufwändig oder „besonders“ wahrgenommen werden. Es geht flüssig im Tun über. Zu nachhaltiger Entwicklung zählt nicht nur der ökologische Aspekt, sondern auch das Kennenlernen verschiedener Kulturen, Experimentieren mit Naturelementen wie Wasser oder Elektrizität, Reflektieren von Konsum oder gesunde Ernährung. Die Kinder lernen die Welt kennen und wissen dadurch ihren Wert zu schätzen.

Waldtage 

Jede Woche begeben sich 20 Kinder unserer Einrichtung in die nahgelegenen Waldgebiete am Stadtrand, um dort den Vormittag zu verbringen. Zeit in der Natur verbringen schärft das Verständnis für Umwelt und Naturschutz, gibt Kindern die Möglichkeit, Naturphänomene und deren Wirkung zu erleben und begreifen (Sturm, Dürre, Überflutungen). Die Kinder wissen, wie man sich in der Natur verhält, kennen die Regeln im Wald und lernen die Natur schätzen. 

 

Gemüseacker

Auf unserem eigenen Gemüseacker bauen wir verschiedenste Gemüsesorten an und lernen so nicht nur unbekannte Gemüsesorten kennen, sondern auch, wie viel Zeit und Arbeit darin steckt, bis eine einzige Kartoffel auf dem eigenen Teller liegt. Auch hier ergibt sich eine höhere Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln, ein Bewusstsein für deren Qualität und Prozesse und eben auch ein finanzieller Aspekt: wie viel kostet eine Tomate? Warum sind sie nicht umsonst? Wieso kostet alles Geld? Denn wir verzehren die geernteten Gemüsearten nicht nur, wir "verkaufen" sie auch in unserem Hofladen an Eltern und Familien. 

 

Haus der kleinen Forscher

Kinder sind von Natur aus neugierig, staunen über naturwissenschaftliche Phänomene und gehen diesen mit spannenden Fragen nach. Wir im Fröbel-Kindergarten Fledermäuse unterstützen diesen Wissensdurst der Kinder durch gemeinsames Forschen und Entdecken. Experimente, Projekte und die Arbeit mit vielfältigen Materialien sind in unserem pädagogischen Alltag fest verankert.

Durch die Kooperation von Fröbel mit der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" können unsere Erzieher*innen regelmäßig an Workshops teilnehmen, in denen wir immer neue Themen und Anregungen an die Hand bekommen. Die Kinder unserer Einrichtung erleben dadurch Naturwissenschaft, Mathematik und Technik auf faszinierende und spannende Weise.

 

Inklusion

Inklusion bedeutet für uns, dass jedes Kind ganz natürlich dazu gehört. Wenn alle Kinder in der Kindergartengemeinschaft zusammen sein können, dann ist es normal verschieden zu sein. Dies ist für uns bereichernde Vielfalt, egal welche Sprache das Kind spricht, wie es aussieht, was es macht und was es im Leben behindert.   

Jedes Kind ist dabei!  

Die Fröbel- Kindergärten in der Region Westfalen-Lippe-Ruhr haben sich zum Ziel gesetzt das Thema Inklusion und Vielfalt in ihren Kindergärten aktiv und praktisch umzusetzen. Wir wollen unsere Kindergärten für Kinder und Eltern gleich welcher Herkunft, Sprache, Hautfarbe, Religion und Behinderung öffnen und ihnen einen Platz in unserer Mitte geben. Der täglichen Benachteiligung und Behinderung treten wir mit Öffnung, Selbstbestimmung, Gleichstellung und aktiver Teilhabe in unseren Kindergärten entgegen.   

Wir lernen miteinander und voneinander   

Dort, wo Menschen – Kinder und Erwachsene – zusammenkommen, treffen immer Personen unterschiedlicher Kulturen, Sprachen, Nationalitäten, Religionen, Geschlechtern und Fähigkeiten aufeinander. Diese Vielfalt versteht das Team des Fröbel-Kindergartens Fledermäuse als Chance, die Austausch und Lernerfahrungen ermöglicht.   

Kinder und ihre Familie sowie die pädagogischen Fachkräfte sind mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen, Stärken, Interessen und Sichtweisen willkommen. In einem offenen, wertschätzenden und gleichberechtigten Miteinander erfahren Kinder bei uns in Gesprächen, der Raum- und Materialgestaltung sowie im Spiel die Vielfalt der Menschen. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkundet.  

Das Lernen mit-, unter- und voneinander bewirkt eine Stärkung der Kinder in ihrer gesamten Entwicklung. Die Kinder wachsen gemeinsam auf und empfinden ihre Vielfältigkeit, ihre individuellen Stärken und Schwächen als selbstverständlich. 

Das Thema Inklusion ist auch Teil unserer Konzeption - lesen Sie dort gerne weiter und machen Sie sich einen Überblick über unsere pädagogischen Grundsätze. Wir freuen uns auch, von Ihnen zu hören, falls Sie weitere Informationen benötigen oder einen Austausch wünschen.